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Betr.: Universitätsreform

Berlin wird zum Experimentierfeld für die anstehende große Universitätsreform. Vieles von dem, was bundesweit noch diskutiert wird, wird in der Stadt bereits vorexerziert: die Hochschulen über finanziellen Druck zu Veränderungen zu zwingen; Experimentierklauseln, mit denen aus der Gruppenuniversität der siebziger Jahre eine von entscheidungsstarken Präsidenten und Dekanen geführte monokratische Universität wird; Studien„reformen“, die an der akademischen Freiheit der Studierenden knapsen.

Wissenschaftssenator Peter Radunski (CDU) hat nach einem Jahr Amtszeit den Wandel der Berliner Hochschullandschaft auf drei Wegen eingeleitet: Er verhandelt mit den Universitäten über tiefgreifende Veränderungen von Organisation und Studium.

In dem gerade frisch novelliertes Berliner Hochschulgesetz (BerlHG) ist die Experimentierklausel schon festgeschrieben. Und er läßt in seinem Hause einen neuen Hochschulstrukturplan schreiben – mit dem er die Berliner Hochschullandschaft völlig neu ordnen will.

Für die Kritiker aus den Studentenvertretungen ist Radunski „der Kettenhund von Bundesbildungsminister Rüttgers“. Er exekutiere an den Universitäten und Hochschulen den Rollback dessen, was in den siebziger Jahren und im Universitätsboykott 1988/89 erreicht worden sei. Den bald 58jährigen Radunski, der selbst 18 Semester studierte, läßt das aber kalt. taz

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