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Spion aus dem Westen

■ Ein US-Diplomat wurde als Spion enttarnt und nach Hause geschickt

Bonn (AP) – Ein US-Diplomat in der Bundesrepublik ist erstmals als Agent des Geheimdienstes CIA enttarnt und des Landes verwiesen worden, berichtet der Spiegel. Der Diplomat habe versucht, einen hohen Beamten des Bundeswirtschaftsministeriums anzuwerben. Weder das Bundesamt für Verfassungsschutz noch das US- Außenministerium wollten zu dem Bericht Stellung nehmen.

Nach Darstellung des Magazins wurde die Affäre „auf Dienstebene zwischen den Nachrichtendiensten“ beigelegt, nachdem der deutsche Beamte, über den sich die CIA Informationen über High- Tech-Produkte beschaffen wollte, den Verfassungsschutz informiert hatte. Der Diplomat sei nicht offiziell zur unerwünschten Person erklärt worden, habe die Bundesrepublik aber inzwischen verlassen. Der Bonner US-Botschafter sei nicht eingeschaltet worden. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Willfried Penner, der auch der Parlamentarischen Kontrollkommission für die Geheimdienste angehört, wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Allerdings werde „kein vernünftiger Mensch leugnen, daß befreundete Nationen uns auch ausspionieren“, sagte Penner gegenüber AP. „An irgendeinem Punkt muß man deutlich machen, daß das eine seltsame Art von Freundschaft ist. Und wenn die Bundesregierung das getan hat, unterstütze ich das“, sagte der SPD-Abgeordnete.

Der Spiegel zitierte einen Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) mit den Worten: „Die Amerikaner betrachten uns noch immer als ihren eigenen Hinterhof, in dem sie machen können, was sie wollen.“ Die USA begründeten die nach wie vor hohe Zahl von Geheimdienstmitarbeitern in Deutschland mit der Sicherheit der US-Truppen. Damit habe „Wirtschaftsspionage aber eigentlich wenig zu tun“, gab das Magazin den BND-Mann wieder. In den Verfassungsschutzberichten tauchen Spionageversuche aus befreundeten Staaten nicht auf.

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