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■ betr.: „Castor: Widerstand wird abgekanthert“, taz vom 28. 2. 97

Die Politik dieser Leute geht vor allem uns junge Menschen an. Daß ich da nicht der einzige bin, merkt man an der Besetzung der Turnhallen im Wendland. Es war doch schon immer so, daß es bei Demonstrationen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam. Meistens sind es aber doch wohl die bis an die Zähne bewaffneten Polizisten, die allein durch ihr martialisches Auftreten ein Gefühl der Angst erzeugen, das dann auch schnell in eine ohnmächtige Wut umschlägt. Wer um alles in der Welt würde denn einem Castor- Behälter näher rücken, als unbedingt nötig?

Da dies aber von den Politikern wohl niemand bedenkt, werden auch noch weitere friedlich demonstrierende Menschen zu Schaden kommen.

Daß der Innenminister durch seine gewaltigen Polizeiaufgebote erst den Boden für Gewalt und damit auch für einen Ökoterrorismus sät, wurde ja eindrucksvoll in Hamburg demonstriert. Sollte sich nicht etwas am Verhalten dieses Staates ändern, könnte der von allen propagierte gewaltfreie Widerstand bald in einen gewalttätigen umschlagen. [...]

Ich stelle mich quer! David Hefendehl, Köln

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