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Bauarbeiter weiter auf der Straße

■ 10.000 zogen zur Bundespräsidialamts-Baustelle und protestierten gegen Lohndumping und für Schlechtwettergeld

Den dritten Tag nacheinander haben gestern Tausende Bauarbeiter gegen weiteren Arbeitsplatzabbau, Dumpinglöhne und die Abschaffung des Schlechtwettergeldes protestiert. Rund 10.000 Bauarbeiter aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Thüringen und Westfalen versammelten sich am Morgen am Potsdamer Platz und zogen anschließend zur Baustelle des Bundespräsidialamts und legten den Verkehr in der Stadtmitte lahm. Die Aktionen sollen morgen mit einer großen Abschlußkundgebung zu Ende gehen.

Einen Tag nach der ergebnislosen Vertagung der Tarifverhandlungen für das ostdeutsche Baugewerbe warf der Vorsitzende des Landesverbandes Berlin-Brandenburg der Gewerkschaft IG Bau, Klaus Pankau, den Bauarbeitgebern vor, sich nicht zu bewegen. Ihr Angebot, die jetzigen untertariflichen Löhne in vielen Betrieben im Tarifvertrag festzuschreiben, sei „absolut nicht machbar.“

Die stellvertretende SPD-Landeschefin, Bürgermeisterin Christine Bergmann, und SPD-Fraktionschef Klaus Böger bekundeten gestern mit einem Besuch der Mahnwache am Potsdamer Platz ihre Solidarität mit den protestierenden Bauarbeitern. Bausenator Jürgen Klemann (CDU) kündigte angesichts der hohen Arbeitslosigkeit von einheimischen Bauarbeitern an, die sogenannte Tariftreueerklärung auch auf vom Land Berlin geförderte Bauvorhaben auszuweiten. Der Senator forderte die Investitionsbank Berlin (IBB), die die Fördermittel des Senats im Baubereich vergibt, auf, entsprechend zu verfahren. Danach soll eine Erklärung zur Einhaltung der geltenden Berliner Lohntarife (Tariftreueerklärung) künftig auch für den geförderten Wohnungsbau und die Modernisierungs- und Instandsetzungsförderung verlangt werden. Der Regierende Bürgermeister empfing gestern am späten Nachmittag den IG-Bau-Landeschef von Berlin- Brandenburg und acht streikende Bauarbeiter. AP/taz

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