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Wachsender Widerstand

In Japan produzieren 51 Atomkraftwerke ein Drittel des Stroms. Und im nächsten Jahrtausend sollen sie mehr als 40 Prozent liefern. Doch die Regierung hat Schwierigkeiten, dieses ehrgeizige Programm durchzuziehen. Pannen und Unfälle, wie der Brand und die Explosion in der Wiederaufbereitungsanlage Tokai, zeigen, daß diese Art der Energieerzeugung mit Risiken verbunden ist. In Tokai gab es bereits sechs größere Unfälle; 1986 wurden 12 Arbeiter verstrahlt. Der Unfall hat in Japan die Angst vor der Atomkraft geschürt oder auch erst geweckt. Wo immer nun der Bau eines weiteren Meilers geplant ist, formiert sich der Protest. In Maki an der Westküste sprachen sich im August letzten Jahres 60 Prozent der Einwohner erstmals in einem Referendum gegen den Bau eines Atomkraftwerks aus. In Kushima auf der Insel Kyushu gab das örtliche Energieversorgungsunternehmen am Dienstag seinen Verzicht auf den Bau einer Atomanlage bekannt: Der Widerstand der Einwohner sei zu groß.

Besonders seit dem Unfall in dem schnellen Brüter von Monju an der Küste scheinen die Atompläne der Regierung unrealistisch. Der Brüter von Monju mußte im Dezember 1995 abgeschaltet werden, nachdem aus einem Leck im sekundären Kühlkreislauf mehr als drei Tonnen flüssiges Natrium ausgetreten waren. Das war drei Monate nach Inbetriebnahme des Reaktors. AFP

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