Innung startet Heizgeräte-Service

■ Handwerker-Vereinigung will Stadtwerken die Stirn bieten

Die Bremer Heizungs-Innung startet den „organisierten Wettbewerb zu den Stadtwerken. Montag soll ein eigenes Unternehmen für einen Heizgeräte-Service gegründet werden“, so Innungs-Obermeister Karl Schlüter. Der Rundum-Service soll dem der Stadtwerke-Enkelin Thermo-Komfort ähneln.

Stadtwerke-Chef Gerhard Jochum sagte dazu nur: „Konkurrenz kann das Geschäft nur beleben.“Das kann er sich leisten. Grund: Den Innungs-Handwerkern muß die Möglichkeit einer Beteiligung an Thermokomfort eingeräumt werden. Dazu sind die Stadtwerke nach einem Beschluß des Aufsichtsrats verpflichtet. Der Senat hatte dies durchgesetzt, um ein Monopol zu verhindern. Darum existieren Preisabsprachen auf Druck der Handwerker. So erhalten sie pro geleisteter Stunde für Thermo-Komfort 86 Mark – ein beachtlich hoher Preis in der Branche. Dies können die Stadtwerke bezahlen, weil sie die Großhändler übergehen. Die Heizgeräte kommen direkt vom Hersteller.

Diesen Weg kann das geplante Innungs-Projekt nicht beschreiten, weil die Großhändler mit eingebunden werden sollen. Um mit den Stadtwerken konkurrieren zu können, müßten ebenfalls 86 Mark pro Stunde gezahlt werden. Hinzu käme die Gewinnspanne der Großhändler. Damit dürfte eine finanzielle Beteiligung für die Handwerker unattraktiver sein, als eine Beteiligung an Thermo-Komfort.

Diese scheiterte zunächst, da den Handwerkern nicht genug Mitbestimmung an der Stadtwerke-Enkelin eingeräumt wurde. Mittlerweile sind Unternehmer und Stadtwerke paritätisch im Vorstand vertreten. Erste Handwerker haben sich darum bereits auf die Seite der Stadtwerke geschlagen. jeti