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Verband speckt ab

■ Eishockey-Bund und DEL einigen sich unter massivem Druck des Weltverbandes auf einen Kooperationsvertrag

München (dpa) – Nach einer über zwölfstündigen Sitzung auf dem Münchner Flughafen begruben der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) und die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) am Montag abend ihren mehr als zwei Jahre schwelenden Streit und vereinbarten den Abschluß eines zunächst auf drei Jahre befristeten Kooperationsvertrags bis zum 18. April. „Der Sport und die Zuschauer sind die Sieger“, sagte DEB-Präsident Rainer Gossmann, „aber der Verband wird links und rechts abspecken müssen.“ DEL-Chef Bernd Schäfer war dagegen mit dem vom Weltverband (IIHF) erzwungenen Kompromiß zufrieden: „Ein hervorragendes Ergebnis, das der Liga und dem DEB gut tut.“

20 Minuten nach Mitternacht setzten Gossmann, Schäfer und der Schweizer IIHF-Präsident René Fasel nach teilweise heftigen Auseinandersetzungen ihre Unterschriften unter ein achtseitiges „Einigungspapier“, in dem sich der DEB als Dachverband und die DEL als „Zusammenschluß des professionellen deutschen Spitzeneishockeys“ gegenseitige Anerkennung zusichern. Ab der neuen Saison betreibt die DEL-Betriebs- GmbH, deren Stimmanteil innerhalb des DEB von 33,3 auf 45 Prozent (gefordert waren 50 Prozent) erhöht wurde, mit Schäfer als Geschäftsführer den Spielbetrieb der Profiliga in Eigenregie.

„Die Mühe hat sich gelohnt. Die finanziellen Leistungen sind jetzt bis ins Jahr 2000 geregelt, und wir haben Freiräume zur bestmöglichen Vermarktung“, so Schäfer, der wie der DEB Zugeständnisse machen mußte. Die DEL-Klubs verzichten auf die Rückzahlung von Verbandsabgaben in Höhe von 6,1 Millionen Mark und die bisher vom DEB gezahlte Abstellgebühr für Nationalspieler (je 1.500 Mark), der Verband wiederum soll statt der geforderten drei Millionen nur 1,6 Millionen Mark Abgaben für diese Saison erhalten. In Zukunft kassiert der DEB pro Jahr schätzungsweise drei Millionen von der DEL, um seine Aufgaben (z.B. Ausbildung von Schiedsrichtern und Trainern sowie Nachwuchsförderung) wahrnehmen zu können. Die Nationalmannschaft und deren Vermarktung bleibt Sache des DEB.

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