: Jahrtausendfeier dauert zwanzig Monate
■ Mit dem Umzug des Bundestags im Mai 1999 sollen die Feierlichkeiten zur Jahrtausendwende beginnen. Ausstellungen und Expo stehen im Vordergrund
In Berlin soll der Jahrtausendwechsel über einen Zeitraum von 20 Monaten mit zahlreichen Veranstaltungen begangen werden. „Sie fangen am 23. Mai 1999 an und enden am 1. Januar 2001, dem eigentlichen Jahrtausendwechsel“, sagte der Intendant der Berliner Festspiele GmbH, Ulrich Eckhardt.
Am 23. Mai 1999 werde der Bundestag seine Arbeit in Berlin aufnehmen, werde im Reichstag der Bundespräsident gewählt und 50 Jahre Grundgesetz gefeiert. „Dann wird ein neues Kapitel deutscher Geschichte aufgeschlagen. Das ist die wichtigere Botschaft als der Jahrtausendwechsel“, sagte Eckardt, der vom Senat mit dem Veranstaltungsprogramm für die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel 1999/2000 beauftragt wurde.
Am 23. Mai 1999 soll ferner eine Ausstellung im Martin-Gropius-Bau zur jüngeren Geschichte Deutschlands beginnen. „Bei dieser Ausstellung werden vierzig Jahre getrennte Entwicklung im geteilten Deutschland dargestellt und zehn Jahre Einheit bilanziert“, sagte Eckhardt.
Im Herbst 1999 werde sich eine Kunstausstellung mit einem Rückblick auf das 20. Jahrhundert in ganz Deutschland anschließen. „Sie soll Spiegel und Seismograph für aktuelle Entwicklungen sein.“ Zweiter wichtiger Punkt zur Jahrtausendwende sei für Berlin die Weltausstellung Expo 2000 in Hannover. „Da fühlen wir uns in der Pflicht. Das ist eine Sache der ganzen deutschen Republik.“ Die deutsche Hauptstadt sei dann durch schnelle Zugverbindungen nur eine gute Stunde von Hannover entfernt. Das Motto sei: „Morgens nach Hannover und abends nach Berlin“.
Berlin, sagte Eckhardt weiter, wolle unter dem Stichwort „Erneuerung und Zukunft“ die Expo in der niedersächsischen Landeshauptstadt ergänzen. „Das Exponat Nummer eins ist die Stadt selbst.“ Im Zentrum sei dann mit Potsdamer Platz, Pariser Platz am Brandenburger Tor und Parlaments- und Regierungsviertel ein völlig neues Stadtquartier entstanden.
Zentrale Veranstaltung in Berlin soll nach Eckhardts Angaben aber eine Ausstellung mit dem Arbeitstitel „Sieben Hügel – Bilder und Zeichen des 21. Jahrhunderts“ werden. Sie ist vom 16. April bis zum 15. Oktober 2000 geplant. „Sie soll einen aufklärerischen Impetus haben“, sagte Eckhardt. Aus den Erfahrungen der Stadt heraus solle versucht werden, Ideen für das 21. Jahrhundert zu entwickeln. dpa
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