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„Friedensdorf“ruft zu Spenden auf

■ Kontinuierliche Hilfe in Kabul soll weitergeführt werden

„Es ist natürlich tragisch, daß es frauenpolitisch in die Steinzeit geht“, sagt Marion Sakautzky. Aber selbst für den Fall, daß das „Friedensdorf“keine Mädchen mehr aus Kabul herausfliegen könnte, um sie in der Bundesrepublik ärztlich zu versorgen, dürfe die vor vielen Jahren begonnene Arbeit in Afghanistan nicht eingestellt werden. Darum ruft die Leiterin der „Koordinationsstelle Nord des Internationalen Friedensdorf“für Sach- und Geldspenden für die Hilfstätigkeit in Kabul auf.

Konkret geht es dabei um zwei Projekte: Zum einen für Marastoon, einem Zufluchtsort in der Nähe der afghanischen Hauptstadt, für Menschen, die im Krieg ihre Familie und damit ihr gesamtes soziales Netz verloren haben. Und zum anderen für Dekandesol, einer orthopädischen Klinik in Kabul. Für den Wiederaufbau der Klinik benötigt das Friedensdorf medizinisches Material jeglicher Art, das nicht nur von Krankenhäusern, sondern auch von Arzt- oder Laborpraxen gestiftet werden kann. Marastoon benötigt Schuhe und Strümpfe in Winterqualität. Zur Eigenproduktion in Marastoon sammeln die Helfer ebenfalls Stricknadeln und -maschinen und Wolle.

Trotz der Herrschaft der ultrafundamentalistischen Taliban-Milizen hält auch Georg Wolfram vom Berliner Koordininierungsbüro den humanitären Einsatz in Afghanistan für dringend geboten: Denn die seit dreißig Jahren bestehende Organisation habe durch ihren streng neutralen Ansatz eine hohe Akzeptanz: „Wo wir sind, schweigen die Waffen, auch wenn zehn Minuten vorher noch gekämpft wurde“, sagt Wolfram. Dies liege auch an der jahrelange Zusammenarbeit mit dem afghanischen „Roten Halbmond“, einer Schwesterorganisation des Internationalen Roten Kreuzes. jsp

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