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Luftbrücke nach Ruanda

■ UNHCR will Hutu-Flüchtlinge aus Zaire ausfliegen. Kabila stimmt zu

Kisangani/Goma (rtr/AFP) – Die zairischen Rebellen haben Hilfsorganisationen erlaubt, bis zu 100.000 ruandische Hutu-Flüchtlinge in ihre Heimat zu fliegen. Rebellenchef Laurent-Désiré Kabila habe den Flughafen von Kisangani für die Luftbrücke zur Verfügung gestellt, sagte der EU-Sondergesandte Aldo Aiello am Samstag in Kisangani. Vertreter des UN- Flüchtlingshilfswerks UNHCR äußerten die Hoffnung, die Rückführung könne in einigen Tagen beginnen. Sie werde bis zu drei Monaten dauern und weniger als die früher geschätzten 85 Millionen Mark kosten.

Der UN-Sicherheitsrat, die EU und Hilfsorganisationen hatten Kabilas Rebellenbewegung AFDL aufgefordert, ihnen Zugang zu den Flüchtlingen zu gewähren. In zwei Lagern südlich von Kisangani halten sich rund 100.000 Menschen auf. Nach Angaben von Hilfsorganisationen sterben täglich mindestens 120 Flüchtlinge an Hungerkrankheiten.

In Südafrika begannen am Wochenende die ersten Friedensgespräche zwischen der AFDL und Vertretern der zairischen Regierung in kühler Atmosphäre. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Unterdessen meldete der Rundfunksender der Rebellen am Samstag die kampflose Einnahme der Diamantenstadt Mbuji-Mayi. Sollte sich dies bestätigen, würde die AFDL ein Drittel des Landes und rohstoffreiche Gebiete kontrollieren. Nach Rebellenangaben steht auch die Einnahme der zweitgrößten Stadt des Landes, Lubumbashi, kurz bevor.

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