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Experiment gescheitert

■ These eines Beraters: Die Technologie- und Gründerzentren sind erfolglos

Die rund 150 Technologie- und Gründerzentren (TGZ) haben nach Ansicht des Wirtschaftsgeographen Heiko Behrendt die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt. Es finde weder ein bedeutender Technologietransfer zwischen Hochschulen und Privatwirtschaft statt, noch wurden in nennenswertem Umfang qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen oder in großer Zahl technologieorientierte Unternehmen gegründet, lautete Behrendts Fazit bei einem Vortrag am Montag in der Fachhochschule Westküste in Heide.

„Technologie- und Gründerzentren sind ein Experiment und Experimente haben es in sich, daß sie schiefgehen können“, faßte Behrendt seine Arbeiten zusammen, die auf einer Querschnittsanalyse von 67 TGZ und 408 dort tätigen Unternehmen basieren. Zur Zeit arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei einem Schweizer Consulting-Unternehmen. „Technologiezentren sind für Politiker attraktiv“, sagte Behrendt. Doch nur rund 20 Prozent der Betriebe in einem TGZ sind dadurch zur Existenzgründung angeregt worden. Auch die Hoffnung, die Ende der 70er Jahre mit den TGZ verbunden war, in Deutschland „Silicon Valleys“zu schaffen, hat nach Behrendts Ansicht getrogen. Fast drei Viertel der in solchen Zentren angesiedelten Unternehmen sind mittlerweile Dienstleistungsunternehmen.

Die Zahl der technologieorientierten Unternehmen ist dagegen gering. Technologietransfer zwischen Universitäten und Fachchochschulen sowie privaten Unternehmen ist in den Technologiezentren eher selten. Der Technologietransfer, hat der Wirtschaftsgeograph ermittelt, findet überwiegend zwischen den Unternehmen statt. Denen sei an Vermittlern gar nicht gelegen. dpa

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