Kommentar (Vgl. S. 22): Phantasielos ohne Jobs
■ Bremen könnte von Holland lernen
Eine kleine Revue der Bremer Arbeitsmarktpolitik: Kammerpräses Josef Hattig meint, daß die Unternehmen ja gerne viel mehr Jugendliche ausbilden würden, wenn die nur richtig gebildet wären. Die Schulen sind schuld. Arbeitssenator Beckmeyers dringlichste Forderung ist die Aufstockung der Mittel für die Bundesanstalt für Arbeit, um die ABM-Programme fortführen zu können. Schuld ist die Bundesregierung. Und Arbeitsamtschef Christian Hawel stellt fest, daß Bremen in der Strukturveränderung zehn Jahre hinterherhinkt. Schuld ist weiß-der-Geier.
All diese Aussagen sind so wahr wie die daraus resultierenden Forderungen richtig sind. Nur: Irgendwie haben wir all das schon mal gehört und zwar monatlich und zwar seit langen Jahren. Finger hoch, wer daran glaubt, daß all das zusammengenommen die nötige Wende auf dem Arbeitsmarkt einleiten könnte. Nein, mindestens so dramatisch wie die monatlichen Zahlen ist die monatlich vorgetragene Phantasielosigkeit. Sie haben keine Antworten mehr. Zumindest keine angemessene. Und sie können ihre Antwortlosigkeit so offen zur Schau tragen, weil sich kaum noch jemand über die monatlichen Arbeitslosenrekorde aufregt. Diese Mischung aus Gedankenlosigkeit und Unwillen, von den erfolgreichen Nachbarn Holland und Dänemark zu lernen – wir ertragen es klaglos. Und haben sie so verdient. Jochen Grabler
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