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Penny oder Im Schrei der Katzen liegt das Leid der Welt

Ihre Comics sind furchtbar und lieb. Ein großes „Hallo“ steht in einer kugeligen Sprechblase auf dem ersten Bild zum neuen Comic „Stray Cats“ von L.G.X. Lillian Mousli. Dazu lächelt ein knopfnasiges Wesen namens Penny – womöglich ist es die aufgeweckt feministische Zeichnerin (sie lernt bei Fil in Kreuzberg zur Selbstverteidigung Karate). Dann verschwindet sie in einem Rohr und taucht als puschelige Katze in der Unterwelt wieder auf. Denn Rohre, Schläuche oder Zapfhähne führen in die Seele, und die sieht wie eine Lakritzspirale aus.

In „Stray Cats I“, das gerade bei Jochen Enterprises erschienen ist, träumen Mädchen von Katzen und umgekehrt. Mousli hat sich die Geschichte in Valencia ausgedacht, als sie auf einer Autobahnbrücke „das herzzerreißendste Miauen meines Lebens hörte“. Im Schrei der Katzen wiederum erklingt das Leid der Welt, die Mouslis Doppelgängerin in „Stray Cats I“ so gerne verlassen würde, weil doch nur ans Licht findet, wer durch die Dunkelheit gegangen ist. Das paßt alles zu früheren Geschichten wie „Teufel“ oder „Drachen“, sieht nun aber mehr nach Muffins am Sonntagnachmittag aus. Und auch der Splatter-Zeichner Ted McKeever mag ihre Dämonen.

Damit der Humor nicht zu kurz kommt, gibt es „Susi aus einer anderen Perspektive“ als Bonus. Dort trifft sich ein dürrer, mausartiger Wicht zum Stelldichein mit seiner knuddelbusigen Geliebten, bevor er zwei Seiten später ohnmächtig niedergestreckt liegt. Aber eigentlich geht es um verlorene Handtaschen, in denen ja bei Mädchen manchmal auch die Seele haust. hf

L.G.X. Lillian Mousli: „Stray Cats I“, Jochen Enterprises, 32 Seiten, 9,95 DM.

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