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„Aprikosenzeit“auf Kampnagel

Im blauen Zimmer eines Gartenhäuschens kommt es zur seltsamen Begegnung: Laval, der einfache Aprikosengärtner mit Strohhut und buschigem Schnurrbart trifft hier den vornehmen Comte Luigi. Mit seiner weißen Perücke, seinem Anzug im Rokokostil und Schnabelschuhen sieht er aus, als wäre er direkt dem 18. Jahrhundert entsprungen. Vergeblich versucht Comte Luigi (Mark Wetter), dem Gärtner seine Zauberkünste zu beweisen. Doch das vom Gärtner (Jörg Bohn) gewünschte gelbe Mofa will ihm nicht gelingen. Es geht um das Verschwinden der Wunder und der Zauberei in einer modernen, technisierten Welt im Kinder-Theaterstück Aprikosenzeit, einer Schweizer Koproduktion des Theaters Tuchlaube Aarau, des freien Theaters M.A.R.I.A und Mark Wetter. Und es geht um die beginnende Freundschaft zwischen dem einfachen Gärtner und dem reichen Kavalier. Leider wird das ganze nicht kinderfreundlich umgesetzt. Lange Dialoge, anspruchsvolle Wortspiele mit französischen Elementen, reduzierter Gestik und wenig Action führte zu zeitweiliger Langweile. Erstaunlich auch, daß die beiden Schauspieler, die jahrelange Erfahrungen mit Kinder-Theater haben, auf die orginellen Zwischenrufe der Kinder nicht improvisierend eingingen. Märchenhafte Kostüme aus dem 18. Jahrhundert und gutgemeinte Themen machen allein noch kein spannendes Kinder-Theater.

Uschi Behrend

Uschi Behrendt

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