Themen: Geld und Liebe

■ Worüber das Kirchen-Parlament am Wochenende diskutiert

Geld und Liebe – das sind die Themen, die von heute bis Sonntag die Synode der Nordelbisch Evangelisch-Lutherischen Kirche (NEK) in Rendsburg diskutiert.

Morgen werden die Synodalen entscheiden, ob sie erneut über die kirchliche Anerkennung unverheirateter und homosexueller Paare debattieren wollen. Die Kirchenleitung hatte am Montag gefordert, eine dreijährige Streitpause einzulegen. Synodenpräsidentin Elisabeth Lingner sagte gestern in Kiel, das Kirchenparlament müsse sich erneut mit „Ehe, Familie und anderen Lebensformen“befassen. Dennoch bestehe grundsätzlich Einigkeit, „eine Denkpause einzulegen und das Thema dann in Ruhe wieder aufzunehmen“. Wenn sich die Mitglieder dieser Meinung anschließen, bedeutet diese Pause für viele von ihnen ein Ende der Debatte. Denn im September wird die Synode neu zusammengesetzt. Zweimal haben sich die jetzigen Synodalen bereits für die Anerkennung nicht-ehelicher Lebensgemeinschaften ausgesprochen – zum ersten Mal 1996, zuletzt im Februar diesen Jahres. Nach beiden Entscheidungen legte das Bischofskollegium sein Veto ein, mit den Stimmen des Lübecker Bischofs Karl Ludwig Kohlwage und Hans Christian Knuth aus Schleswig-Holstein. Bevor es morgen um eine mögliche Streitpause geht, will die Synode den NEK-Haushalt für 1997 und 1998 verabschieden. Der Etatentwurf sieht für 1997 Einnahmen und Ausgaben von 861,3 Millionen Mark vor, für das kommende Jahr 863,3 Millionen. Rund 670 Millionen davon sollen aus Kirchensteuern kommen. Weil der Etat nicht ausgeglichen werden könne, müsse die Kirche für dieses Jahr ein Darlehen in Höhe von 3,3 Millionen aufnehmen, sagt NEK-Haushaltsdezernent Klaus Blaschke. Für 1998 rechnet er mit einem Kredit von weiteren 2,4 Millionen. Die Haushaltslöcher will Blaschke mittels weiterer Einsparungen stopfen. Wo die Kirche sparen soll, erklärte er nicht. Aber schließlich, so Blaschke, habe die NEK „mit einem Darlehen in Höhe von 0,4 Prozent der Kirchensteuer im Gegensatz zu Herrn Waigel die Maastricht-Kriterien erfüllt“. lno/juw