: Mit 18 ein bißchen weiser?
Beim Stöbern im taz-Archiv ist mir die erste taz von 1978 in die Hände gefallen. Neugierig blätterte ich diese Urnummer durch und mußte feststellen, daß die taz im Laufe der 18 Jahre viel von ihrem eigentümlichen Charme verloren hat.
Die einstige und jetzige taz haben zwar noch die gleichen „Lieblings“-Themengebiete wie Atomkraft, die linke Szene und Ökologie, aber die Redakteure sind mit Meinungsäußerungen vorsichtiger geworden. Heutzutage werden schon mal Meinungen aus dem Ticker übernommen. Auch Layout und Druck sind anspruchsvoller geworden. Wo damals ein Fünf- Spalten-System mit dünnen Zwischenüberschriften ausreichte, erscheinen heute anspruchsvoll gedruckte Seiten. Nicht nur die taz wurde unkritischer, auch ihre Zielgruppe, die „Linke“, hat sich geändert: von offener Auflehnung gegen das System zum Neoliberalismus.
Hier liegt der Aufgabenbereich der heutigen taz. In diesen konservativ geprägten Zeiten muß sie zu ihren Idealen als linke Tageszeitung stehen.
Denn sie kann in einer Zeit der Kohlschen Alleinherrschaft Perspektiven aufzeigen und damit ein Umdenken erst möglich machen. Dazu muß die taz aber wieder zu ihren „Kinderschuhen“ zurückkehren und progressiver sowie kontroverser mit Meinungen argumentieren. Björn Richter
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