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Die VorschauProtest, brachial

■ Hamburger Polit-Punk von But Alive

Zu einem „But Alive“-Konzert geht man nicht ohne Kapuzenpullover. Auch wenn manche Dinge aus der Mode kommen, hält diese Band von den alten Werten immer noch die besseren hoch: Die Unabhängigkeit auf einem eigenen Label, den FC St. Pauli und einen speziellen Humor in Hamburger Mundart.

Die musikalische Entwicklung von „But Alive“schwankte immer zwischen brachial und Viva-tauglich. Eigensinnig wurde das Ganze vor allem durch das lyrische und inhaltliche Tiefschürfen des Uni-Deserteurs Markus Wiebusch. „In einer Welt voller Verständnis wird aus der bittersten Erkenntnis ein noch ganz annehmbarer Witz“, singt dieser Mann, der auch mit seinem „Hippiekacke“-Soloprogramm auf der akustischen Schreibmaschine schon Erfolge feierte.

Nach zwei Produktionen, die in keiner korrekten Plattensammlung fehlen dürften, erschien kürzlich die schwierige dritte Erfolgsdruck-Platte. Das Resümee der Band nach endlosen Touren in alle Freizeitheime der Republik lautet im Titel: „Bis jetzt ging alles gut“. Und so reflektiert die neue Platte vor allem, was ein abgeklärteres Verhältnis zwischen „Rockstar“und Publikum ausmachen könnte. Weiterhin kann die Welt von But Alive lernen, wie man linksradikal Gitarre spielt und daß Deutschpunk auch dann noch funktioniert, wenn ihm mal ein bißchen lustiger Ska dazwischen kommt.

Am Samstag mit dabei ist die aufstrebende Kapelle „Rücckopplung“aus Trier, der es ausdrücklich darum geht, keinen „Uffta-Uffta-Punk“mit Krächzgesang abzuliefern. atta

But Alive am Samstag um 21 Uhr im Wehrschloß

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