: Notfalls per Gericht
■ Ex-Direktor der UKE-Strahlentherapie fordert Aufhebung seiner Suspendierung
Klaus-Henning Hübener, ehemaliger Leiter der Strahlentherapie der Universitätsklinik Eppendorf (UKE) und seit 1993 vom Dienst suspendiert, will seine Rückkehr ans UKE gegebenenfalls einklagen. Sollte Wissenschaftssenator Leonhard Hajen (SPD) nach dem Ende der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen die Suspendierung nicht aufheben, werde das Disziplinargericht eingeschaltet, sagte Hübener der Welt am Sonntag.
Im Fall einer Aufhebung werde er als Direktor der Strahlentherapie an das UKE zurückkehren. Daß diese mit Professor Winfried Alberti bereits einen Direktor habe, stehe dem nicht entgegen: „Ich bin weiterhin Inhaber des Lehrstuhls und beanspruche deshalb, was mir rechtlich zusteht.“
Hübener wird unter anderem vorgeworfen, Krebspatienten zu hoch dosiert bestrahlt zu haben. Bislang zahlte die Wissenschaftsbehörde auf der Grundlage von Gutachten mehr als 19 Millionen Mark Schadenersatz. 169 Fälle wurden von der Staatsanwaltschaft eingestellt – Hübener konnte keine strafrechtliche Verfehlung nachgewiesen werden – in 40 Fällen steht eine Entscheidung aus.
Wissenschaftssenator Hajen sieht „keinen Anlaß, die Suspendierung aufzuheben“. Daß Hübener wieder Leiter der UKE-Strahlentherapie werde, sei „eindeutig zu verneinen“. „Eine Vielzahl von Gutachten belegen, daß es zu Falschbehandlungen gekommen ist und Aufklärung wie Nachsorge unzureichend waren“, erklärte er. lno
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