Kirche und Atomboykott

■ Evangelen: Siemens-Boykott legitim

Gießen (taz) – „Passiver Widerstand ist Christenrecht und -pflicht“, sagt der Gießener Propst Klaus Eibach. Der Amtsinhaber der evangelischen Kirche ließ das bei einer Tagung der Evangelischen Akademie Arnoldshain am Samstag auch für die Energiepolitik gelten – und damit für einen eventuellen Boykott von Siemens, Deutschlands einzigem Hersteller von Atomkraftwerken. Auch Günter Altner, Professor für Sozialethik an der Uni Koblenz und in Umweltfragen oft von der evangelische Kirche befragt, sprach von Aktionen wie dem Siemens-Boykott als „einer Möglichkeit der öffentlichen Meinungsbekundung“.

Auf der Veranstaltung stritten Boykotteure und Siemens-KWU- Sprecher Wolfgang Breyer. Einerseits spielte er die Bedeutung von Boykott-Postkarten und anderen Aktionen herunter. In einem Interview am Rande der Tagung sprach er aber von einer „Kriegserklärung an den Konzern“. Ralph Wildner

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