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Doppelmoral - betr.: "Kopfsteinpflaster und Lockenstab", taz vom 17.4.1997

(...) Daß viele Frauen die abstrusesten Gelegenheiten (...) jenseits aller Rücksicht für sich nutzen, um herauszufinden, wie, wo und wann sie sich am besten selbst befriedigen, hat mich seit Nancy Friday nicht mehr sonderlich überrascht. Wenn ich im Vergleich zur Wichsbeschreibung der Gisela G. an den knappen Bericht zur Messe SEXPO 97 denke, mit welcher Häme die männlichen Besucher zwischen den Zeilen moralisch abwertend als „...geile Böcke“abgebürstet worden sind, läßt das Schlüsse auf die Einstellung der Autorin zu, (...) hinter jedem Kerl verberge sich ein männliches Sexmonster, schon sein Interesse allein macht ihn verdächtig (...) .

Ein Mann, der als harmloser Zuschauer einer Messe ein paar Anregungen sucht oder sich in der Öffentlichkeit einen abpeitscht, ist eine widerliche Drecksau, ein Mädchen jedoch, das in der letzten Busreihe sitzend (...) sich in aller Seelenruhe ihren Orgasmus verschafft, die Besonderheit der öffentlichen Situation zusätzlich psychisch als geile Stimulanz einsetzt, sehen Eure Leserinnen wahrscheinlich egoistisch als selbstbewußtes weibliches Wesen an, daß sich von männlicher Unterdrückung befreit. Dr. Elias Libenstein

Betr.: „Polizisten kosen?“, taz hamburg vom 29.3.97

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