Vor Machopfarrern wird gewarnt

Die katholische italienische Wochenzeitung Famiglia Cristiana hat ihre Leserinnen vor „Machos im Priestergewand“ gewarnt. Häufig verurteilten Beichtväter leichtfertig die Frauen, verteidigten aber bis aufs äußerste das Machoverhalten der Ehemänner, kritisiert Chefredakteur Zega. Hintergrund ist der Leserbrief einer 50jährigen engagierten Katholikin, die seit 25 Jahren verheiratet ist und zwei Kinder hat. Sie habe sich kürzlich an ihren Beichtvater gewandt und das despotische Verhalten ihres prügelnden Ehemannes geschildert. Der Pfarrer habe jedoch ihr die Schuld gegeben und sie zu „stillem Dulden und Verzeihen“ ermahnt. Zega kontert: Priester, die sich so verhielten, seien genauso gefährlich wie gebieterische Ehemänner. So werde die Auffassung hochgehalten, Frauen müßten immer gehorchen, schweigen und sich anpassen. Der Chefredakteur rät den Frauen: „Ladet euch nicht sofort selbst die Schuld auf.“Machopfarrer: taz-Archiv