: Sprach- und Kulturbörse der TU
Die Idee war gut: Ausländische StudentInnen sind ExpertInnen für ihr Herkunftsland, deshalb können sie am besten Sprache und Kultur vermitteln. Und so gründeten StudentInnen aus fünfzehn Nationen die Sprach- und Kulturbörse an der Technischen Universität. Was als Studienreformprojekt im Streiksemester 1989/90 begann, wurde ein voller Erfolg – mittlerweile hat das Projekt 85 MitarbeiterInnen. Die Aktivitäten der Sprach- und Kulturbörse richten sich an Studierende, RentnerInnen, Arbeitslose, SozialhilfeempfängerInnen und Berufstätige. Im Angebot sind neben Englisch, Französisch und Spanisch auch Finnisch, Suaheli oder Chinesisch. Doch die Börse ist mehr als eine preiswerte Alternative zu Sprachschulen (ein 40stündiger Kurs kostet für StudentInnen/Arbeitslose 160 Mark). Es geht vor allem um den Einblick in fremde Kulturen. Marcos Youssef aus Ägypten, der seit mehreren Jahren arabische Sprachkurse leitet, liest am liebsten Gedichte und Lieder oder bespricht Redewendungen. „Denn daran kann man kulturelle Eigenheiten am besten verdeutlichen.“ Auch individuelle SprachpartnerInnen werden durch die Börse vermittelt. Und im Café Tel-quel finden wöchentlich Konversationsrunden zu landeskundlichen und politischen Themen statt. Im Semester gibt es dienstags anschließend Musik- oder Theateraufführungen. Einen Marokkanischen Abend zum Beispiel (20. Mai) oder eine Karibisch-Kubanische Nacht (10. Juni). Marcos Youssef ist überzeugt: „Durch meine Arbeit in der Sprach- und Kulturbörse sind mir die Deutschen und ihre Kultur nähergekommen.“ Mechthild Dörner
Kontakt: Tel. 314-22730
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