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Merkwürdige Fronten

■ Steuerreform: CDU-Abgeordnete erwägen Zusammenarbeit mit Grünen

Bonn (dpa/taz) – Nachdem die Bonner Steuergespräche von Regierung und SPD gescheitert sind, haben sich Abgeordnete aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Verhandlungen mit den Grünen ausgesprochen. „Die Grünen könnten dafür sorgen, daß rot- grün regierte Länder im Bundesrat keine Blockadepolitik betreiben“, sagte der nordrhein-westfälische Abgeordnete Armin Lasche in einem Gespräch mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Die Koalition habe bei der Steuerreform ähnliche Grundsätze wie die Grünen, nämlich niedrige Steuertarife und die Streichung von Ausnahmetatbeständen, an denen die SPD festhalte.

Die Grünen hatten sich unter anderem auch für die Besteuerung von Arbeitslosengeld und Renten ausgesprochen. Das bündnisgrüne Konzept zur Steuerreform sieht allerdings auch vor, das Ehegattensplitting zu kappen und die Abschreibung von Immobilien zu erschweren. Auch soll der Spitzensteuersatz nur auf 45 Prozent gesenkt werden.

Die Sprecher der Grünen, Gunda Röstel und Jürgen Trittin, wiesen die Vorstellungen von jungen CDU-Abgeordneten zurück, die Koalition könne mit den Grünen eine Steuerkoalition anstreben, um den Widerstand in rot- grün regierten Ländern zu brechen. Die Steuerpläne der Grünen unterschieden sich von denen der Regierung in zentralen Punkten. Die Grünen erwarten, daß die SPD nach ihrer Absage an die Steuerpläne der Koalition jetzt auf eine rot-grüne Zusammenarbeit eingeht.

Nach dem Scheitern der Steuerreformverhandlungen mit der SPD gehen auch Bundesregierung und Koalition davon aus, daß sich im Vermittlungsverfahren im Sommer die Einigungschancen verbessern. Es gebe Anzeichen, daß die SPD-Ministerpräsidenten kompromißbereiter seien als die SPD- Führung, sagte Kanzleramtschef Friedrich Bohl (CDU).

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