: Sie nennen es M-Groove
■ Die Bremer „Missing Link“feiern ihre erste CD
Wenn junge Menschen Musik machen, nehmen sie sich oft das „Drei Akkorde sind mehr als genug“-Credo des Punk-Rock zu Herzen oder mischen als DJs die Platten anderer zu eigenen Tracks zusammen. Dennoch gibt es nach wie vor auch in Bremen Jungtalente, die sich traditionellem Songwriting und ausgewogener Bandbesetzung verschrieben haben. Neben den Neil Young-Huldigern „Farmer John“sind das beispielsweise deren Kumpels „Missing Link“, die soeben ihre erste CD „Out of Season“veröffentlicht haben, was am Sonntag im „Tower“gefeiert wird.
Das Quintett, dessen Mitglieder seit Jahr und Tag gewissenhaft Gesangs- und Instrumetalunterricht nehmen, spielt in seiner heutigen Besetzung seit 1994 zusammen. Was dabei herauskommt, nennen sie M-Groove, was hipper klingt, als es ist. Das Schlagwort steht für melodischen Grooverock. Dahinter wiederum verbirgt sich eine sensibel produzierte und bisweilen komplex arrangierte Mischung aus beschwingtem Pop, folkigem Rock und ein bißchen Funk. In den besten Momenten erinnert der Groove an Isaac Hayes, in den zwiespältigsten Momenten klingen die Gitarren nach „The Who“in ihrer pompösen Musical-Phase, und ab und an haut das Pathos allzu arg auf die Pauke. Vor allem in den englischsprachigen Texten der 13 Eigenkompositionen von „Out of Season“, die zumeist von Seelenqual und Selbstverwirklichung durch Haarewachsenlassen handeln.
Musikalisch jedoch bleiben „Missing Link“eine äußerst abwechslungsreiche Band, weshalb sie bereits aus mehreren Wettbewerben als Sieger bzw. Finalisten hervorgingen. Live spielen sie nicht nur ihren M-Groove, sondern schöpfen auch aus einem beträchtlichen Repertoire an akustischen Songs. A. N.
Sonntag um 21 Uhr im Tower
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