piwik no script img

Dokumentation

Mao Tse-tung propagierte sie in den 20er Jahren als erster: „Die rote Macht“, die „Selbständige Macht“. Die Breviers für die Soldaten in den befreiten Gebieten enthielten Ratschläge wie: „Nehmt den Massen keine Nadel und keinen Faden weg.“ Diese abgesunkenen Ideen sind heute beim neonazistischen Jungvolk angekommen. Wir veröffentlichen Auszüge eines im Internet verbreiteten Pamphlets über „befreiten Zonen“, die „in erster Linie in Mitteldeutschland zu schaffen sind“.

Wir müssen Freiräume schaffen, in denen wir faktisch die Macht ausüben, in denen wir sanktionsfähig sind, d.h., wir bestrafen Abweichler und Feinde, wir unterstützen Kampfgefährten und -gefährtinnen, wir helfen unterdrückten, ausgegrenzten und verfolgten Mitbürgern. ... 1. Die Straße. Aus militanter Sicht befinden wir uns in einer befreiten Zone, wenn wir nicht nur ungestört demonstrieren ... können, sondern die Konterrevolutionäre dies genau nicht tun können. ... Es genügen zehn oder zwölf entschlossene Revolutionäre, und WIR bestimmen, was ... in einer Stadt ist und was nicht. ... 2. Das Wohngebiet. Revolutionäre dürfen nicht über das gesamte Stadtgebiet zerstreut wohnen, sondern sie sollten sich möglichst auf ein Wohnobjekt und einen Straßenzug konzentrieren, um vor Ort sichtbar Macht auszudrücken. ... Beispiele: Alten Leuten kann man beim Ausfüllen von Formularen helfen ... Man muß so handeln, daß man in einem Meer der Symphathie schwimmt, daß die „normalen“ Bewohner für uns die „Hand ins Feuer legen“. Wir sind die Elite ... wir sind die Vorbilder, und wir haben die Macht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen