: Diepgen und Stolpe für Fusion
■ Länderehe in 10 bis 15 Jahren wieder möglich
Die Länderchefs von Berlin und Brandenburg, der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) und Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD), halten langfristig eine Länderfusion für notwendig und machbar. In einer Bilanz ein Jahr nach der gescheiterten Länderehe erklärten sie gestern übereinstimmend im InfoRadio, in 10 bis 15 Jahren müsse die Fusionsdebatte wieder geführt werden.
Diepgen sagte, zu diesem Zeitpunkt werde es ohnehin eine Neugliederungsdebatte geben. Als Gründe nannte er die Stärke von Wirtschaftsregionen im zusammenwachsenden Europa sowie die Spannungen zwischen gebenden und nehmenden Ländern im Länderfinanzausgleich. Stolpe betonte, beiden Regierungen sei bewußt, daß gemeinsam mehr erreicht werden könne.
Auch die Unternehmer der Region halten am Ziel eines gemeinsamen Landes fest. Es gebe zwar keinen Subventionswettlauf, doch habe die Konkurrenz zugenommen, sagte der Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände, Christian Amsinck. Auch CDU-Politiker Rupert Scholz befürwortete eine Länderneugliederung. Im Europa der Regionen würden 16 Bundesländer nicht wettbewerbsfähig sein. dpa/rtr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen