piwik no script img

Senat will Kartellamt umgehen

■ EU-Kommission in Brüssel soll Bewag-Verkauf prüfen

Nach dem Abschluß der Verhandlungen zum Bewag-Verkauf sucht der Senat jetzt offensichtlich nach Wegen, ein Veto des Bundeskartellamts zu umgehen. Sowohl der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) als auch Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) sind nach übereinstimmenden Berichten in dieser Sache in Bonn vorstellig geworden. Diepgen und Fugmann-Heesing hätten beim Bundeskanzler und im Wirtschaftsministerium vorgesprochen, um eine Überprüfung des Verkaufs bei der EU-Kommission in Brüssel und nicht beim Bundeskartellamt zu erreichen, hieß es. Die Bundesregierung solle keinen Antrag stellen, das Verfahren wieder nach Deutschland zu ziehen.

Der Senat hofft, daß die EU- Kommission die kartellrechtliche Bedeutung des Bewag-Deals geringer einstuft als es das Bundeskartellamt tut. Dieses hatte erklärt, eine weitere Beteiligung des deutschen Stromversorgers Preag/ Veba wahrscheinlich zu untersagen. Brüssel wäre für die Entscheidung über den Kaufvertrag zuständig, wenn ein Beherrschungsvertrag unter den drei Käufern Veba, Viag und der US-Firma Southern Company geschlossen worden sei. Die drei Erwerber sollen jeweils etwa 23 Prozent der Bewag-Anteile erhalten. taz/AP

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen