: Unterm Strich
The Return of the End of Gutenberg-Galaxis, Part II: Während der Büchner-Preis 60.000 bringt, kriegt der Gewinner des von der Stiftung Kultur der Kölner Stadtsparkasse ausgelobten Videotanzpreises 80.000 Mark. Bekommen haben ihn der Regisseur Holger Gruss und die Choreographin Vera Sander. Was aber ist Videotanzen? „Dieses junge Kunstgenre entstand in den USA aus der Verbindung von Bühnentanz und Film“, laut dpa. „Als Endprodukt entsteht ein Videoband, vergleichbar mit einem Videoclip in der Musikszene.“
Mikis Theodorakis, die kretische Eiche, der Gottvater des griechischen Songprotests, der vor kurzem erst eine griechisch-türkische Versöhnungstour mit seinem türkischen Pendant Zülfü Livaneli wegen Atembeschwerden abbrechen mußte (siehe taz vom 6. und 7. 5.), ist zuversichtlich, alles wieder in den Griff zu kriegen. „Alles wird gut werden, ich vertraue den griechischen Ärzten“, sagte der 71jährige bei seiner Ankunft auf dem Flughafen von Athen. Womöglich handle es sich bloß um einen Tuberkuloserückfall, zurückgehend auf eine alte Erkrankung in den Vierzigern.
Mit Ernst Moritz Arndt hat Ringo Starr gemeinsam, daß sein Geburtshaus geschützt bzw. saniert werden soll. Nach britischen Presseberichten war das heruntergekommene Haus in der Liverpooler Madryn Street 9 bei einer Auktion von Beatles-Memorabilia in London für umgerechnet 37.000 Mark von einem Londoner Musikhändler erworben worden. Wie der Guardian am Montag berichtete, wäre das Gebäude das erste Bauwerk, das zur Erinnerung an eine lebende Person unter Denkmalschutz gestellt würde. Arndt (1767–1860) mußte dafür bereits eine hübsche Weile tot sein. Das barocke Herrenhaus im Südosten der Insel Rügen soll unter Aufbietung von Spendengeldern und tätiger Mithilfe von 15 ABM-Kräften restauriert werden. Nobel, aber unglamourös.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen