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Windrad-Produktion geht die Luft aus

■ ABM-Kahlschlag: Firma Atlantis verliert 150 Arbeitsplätze. Seit März wurden in der Stadt 1.444 ABM-Stellen vernichtet

Die von der Bundesregierung verfügte Kürzung der ABM-Stellen schlägt jetzt in Berlin durch. 1.444 Förderjobs seien im März und April verlorengegangen, erklärt Beate Moser, Sprecherin von Arbeitssenatorin Christine Bergmann (SPD).

Allein die Kreuzberger Solar- und Windenergiefirma Atlantis büßte in den vergangenen Monaten 130 ABM-Stellen ein. Als Folge davon soll zusätzlich 20 festangestellten MitarbeiterInnen zum 30. Juni gekündigt werden oder die Arbeitsverträge nicht verlängert werden. Diese Leute werden unter anderem aus Landesmitteln bezahlt, die an die ABM-Stellen gebunden sind.

Als Konsequenz wird die Firma nach Angaben von Atlantis-Geschäftsführer Uwe Gluntz vier Geschäftsfelder schließen: Grünplanung, Innenausbau, Windenergie und Fortbildung.

Während Atlantis in Zukunft keine Windrotoren mehr bauen wird, bleibt die Produktion von Solaranlagen einstweilen erhalten. „Wir konzentrieren uns auf unsere Kernbereiche“, sagt Uwe Gluntz unter Verwendung des gängigen Schrumpfungsvokabulars der Konzerne.

Die Vernichtung der staatlich geförderten Jobs trifft Kreuzberg hart. Mit 19.000 arbeitslosen Menschen weist der 155.000-EinwohnerInnen-Bezirk die höchste Erwerbslosigkeit der ganzen Stadt (28 Prozent) auf. Nachdem Industrieunternehmen wie Schultheiß, Detewe und Bosse Telekom ihre Fabriken dichtmachten, ist Atlantis einer der größten Arbeitgeber.

Mit einer Kombination aus staatlich finanzierten Stellen des zweiten Arbeitsmarktes und moderner Technologie wollte man die Arbeitslosen ursprünglich wieder in den offiziellen Arbeitsmarkt integrieren. Das Modell droht nun zu scheitern: Von ehemals 400 Beschäftigten – ABM und Festangestellte – verdienen jetzt noch 250 ihr Geld bei Atlantis.

Ganz besonders solche Firmen sind von den ABM-Kürzungen betroffen, die im Bau- und Gartenbereich arbeiten. Die privaten Gewerbebetriebe dieser Branchen haben selbst zu kämpfen und versuchen deshalb durch die Einflußnahme der Industrie- und Handelskammer beim Arbeitsamt, die vermeintliche Konkurrenz der öffentlich geförderten Projekte aus dem Feld zu schlagen.

Insgesamt, so heißt es beim Landesarbeitsamt Berlin-Brandenburg, werden von 40.000 ABM- Stellen 8.000 noch in diesem Jahr weggekürzt. „Eine Katastrophe“, so Atlantis Geschäftsführer Gluntz, die auch viele andere Firmen der Stadt betreffe. Hannes Koch

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