Tummelplatz der Liebe

■ 35.000 zwischen Leder und Libido

Hannover. Blitz-Trauung für 15 Mark, ein erotischer Reiseführer für 29,80 Mark oder doch lieber die eßbare Unterwäsche, Geschmacksrichtung Erdbeere? Susanne und ihre Liebste Hanna können sich nicht so recht entscheiden, zu umfangreich ist das Angebot beim „Tummelplatz der Lüste“vor dem Opernhaus in Hannover. Über 35.000 Menschen amüsierten sich dort am Pfingstwochenende beim drittgrößte Schwulen- und Lesbenfestival Deutschlands.

Das Publikum bei diesem Straßenfest ist so genauso schrill und buntgemischt wie das Festival-Angebot: Heiratswütige Lesben und homosexuelle Pfarrer, Lederfrauen, Tunten und Transsexuelle, schwule Manager und schüchterne Sado-Masochisten, sie alle tummeln sich vor dem altehrwürdigen Opernhaus in der Leinestadt. Küßchen hier, Küßchen da, in der Szene haben sich alle lieb. Nur einer ließ sich an diesem Abend beim Wiegen im Walzerschritt und Tanzen im Tangotritt nicht sehen: Der Schirmherr dieser Veranstaltung, Hannovers Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg. Sigrid Stock