■ Mit Energiesparen auf du und du: Goldesel Kühlschrank
Berlin (taz) – Sparsame Haushaltsgeräte haben es auf dem deutschen Markt schwer – beim Kauf kosten sie mehr als verschwenderisch arbeitende Konkurrenten. Doch über die Jahre spielen die Sparsamen den höheren Kaufpreis wieder ein – und meist einen Gewinn bei der Stromrechnung dazu.
Beispiel Kühlschrank: Ein gängiges Gerät ohne Gefrierfach gibt es schon für 320 Mark – doch es frißt in fünfzehn Jahren Lebensdauer noch einmal Strom für 1.350 Mark. Ein rund 600 Mark teures, aber sparsames Modell eines deutschen Herstellers verbraucht in derselben Zeit nur für 441 Mark Strom. Unterm Strich haben VerbraucherInnen mit dem Energiesparer 629 Mark gewonnen – genug Geld für den nächsten Kühlschrank.
Wieviel Geld sich mit stromsparenden Waschmaschinen, Kühlschränken und Wäschetrocknern erwirtschaften läßt, hat nun das Niedrig-Energie-Institut Detmold für dreitausend Geräte untersucht. Mit Strom und Wasser haushaltende Waschmaschinen holen im fünfzehnjährigen Betrieb immerhin die etwa 1.000 Mark höheren Anschaffungskosten wieder rein. Zu ihnen zählen die neue Öko-Lavamat-Serie, die Bosch WFP 3231, die Siemens WM 71631 und Miele Serie mit neunhunderter Nummern.
Stromsparen in Höhe der Kaufpreisdifferenz kann man auch mit Wäschetrocknern. Doch die Stromkosten, die zwischen 2.000 und 3.000 Mark rangieren, lassen nicht nur der Umwelt zuliebe die Wäscheleine als Mittel der Wahl erscheinen. Selbst der Ökolavatherm von AEG-Lavatherm, der nur für 1.300 Mark Strom braucht, kommt bei den Autoren nicht gut weg: Seine Wärmepumpe treibt sechsmal so viel Fluorkohlenwasserstoff durch den Trockner wie einst durchschnittliche Kühlschränke.
Die Liste verdeutlicht, daß Firmen wie Siemens, NEFF oder Elektrolux nur ihre Spitzenprodukte sparsam arbeiten lassen. Bei diesen Geräten bezahlt man aber eine üppige Ausstattung gleich mit. Die angenehme Ausnahme bilden laut Untersuchung Liebherr und Miele: Hier sind auch die einfachen Fabrikate Strom- und Wassersparer.
Die sechzehnseitige Broschüre „Besonders sparsame Haushaltsgeräte 1997“ gibt es ab dem 6. Juni beim Niedrig- Energie-Institut, Tel.: (05231) 39 07 47 oder beim Bund der Energieverbraucher, Rheinstraße 8, 53619 Rheinbreitbach für eingesandte fünf Mark. Unter der Adresse http://www.oneworldweb.de/bde/ ist die Liste ab Mitte Juni im Internet aufzurufen. phg
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