: Unterm Strich
Bob Dylan geht's nicht gut. Mit einer „potentiell lebensgefährlichen“ Brustinfektion, meldet dpa in Berufung auf Dylans Plattenfirma Columbia, sei er in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Dylan, der am letzten Samstag 56 Jahre alt geworden war, leide an Histoplasmose, einer Pilzinfektion, die die inneren Organe befällt. Grund für Dylans Einlieferung seien starke Brustschmerzen gewesen. Alle Tourneen wurden abgesagt, wann die seit langem angekündigte neue Platte erscheint, ist unklarer denn je.
Law and order I: Daß Michael Jackson, verglichen mit seiner eher schwindenden Position als Superstar, in der Popwelt unverhältnismäßig oft zum Fall für den Ticker wird, hat bekanntlich auch mit der US-amerikanischen Leidenschaft zu tun, Reiche zu verklagen. Jetzt sind allerdings fünf Ex-Angestellte mit einer Klage gescheitert und müssen Gerichtskosten in Höhe von 1,4 Millionen Dollar zahlen. Zusätzlich kriegt Jackson 60.000 Dollar Schadenersatz. Die Fünferbande hatte unter anderem vorgebracht, sie sei bei den Ermittlungen über eine Kindesmißhandlung von Jackson gezwungen worden, zu seinen Gunsten auszusagen. Jacksons Anwälte gaben der Überzeugung Ausdruck, die Entscheidung könne als Abschreckung für Personen dienen, die mit Klageschriften Berühmtheiten erpressen wollten.
Law and order II: An dieser Stelle sollen Sie auch wissen, daß die rechtserfahrenen Tic Tac Toe Michael auf zwei Deutschlandkonzerten als Vorgruppe unterstützen werden, und zwar am 15.6. in Gelsenkirchen und am 10.8. im schönen Hockenheim.
Law and order III: Pamela Anderson, „die als Bikini-Schönheit in der Fernsehserie ,Baywatch‘ die Männer schwach macht“, wie dpa formuliert, muß kein Geld zahlen, weil sie nach mündlichen Vorvereinbarungen dann doch nicht nackt in einem Film auftreten wollte. Es habe keinen bindenden Vertrag gegeben, entschied das Gericht, damit naturgemäß keinen Vertragsbruch. Der Film, der den Arbeitstitel „Hello, she lied“ trug, wurde später mit dem Model Kate Ireland gedreht und als „Miami Hustler“ im Fernsehen verramscht.
Werften zu Tanzscharen: Auf der Ex-Lenin-Werft – Sie wissen schon, Solidarność etc. – wird auf 2.500 Quadratmetern die größte Disco Danzigs entstehen. Danziger und Danzig-Touristen sollen hier zu modernsten Sound- und Lichteffekten „das Tanzbein schwingen können“, wie dpa formuliert. Die Werftarbeiter wird's nicht stören, sind eh arbeitslos.
Tod eines Frisurencreateurs: Sydney Guilaroff, der Lucille Ball rot gefärbt, Claudette Colbert einen Pony geschnitten und außerdem für die Gestaltung der Haarpartien von Greta Garbo, Marlene Dietrich, Vivien Leigh, Marilyn Monroe und anderen verantwortlich zeichnet, ist am Mittwoch in Hollywood gestorben – im gesegneten Alter von 89.
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