Expo: Sponsoren bringen Löwenanteil

■ Sponsoren sollen knapp ein Viertel der Einnahmen für die Expo aufbringen

Hannover. Die Organisatoren der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover wollen knapp ein Viertel aller Einnahmen aus Sponsorenverträgen mit großen Unternehmen aus dem In- und Ausland erzielen. Insgesamt seien im Etat der Expo 2000 Hannover GmbH Sponsorengelder von rund 700 Millionen DM eingeplant, sagte am Montag deren Geschäftsführer Reinhard Volk in Hannover.

Bislang habe die Expo GmbH fünf Unternehmen gewonnen, die die erste Weltausstellung in Deutschland mit insgesamt 110 Millionen DM unterstützen. Darüber hinaus gebe es „15 heiße Kandidaten“, mit denen derzeit Gespräche geführt würden.

Volk bekräftigte das Ziel, die Expo weitgehend ohne staatliche Gelder und ohne Verlust zu finanzieren. Das Sponsoring zählt zu den wichtigsten Säulen des Expo-Finanzierungskonzeptes, das Einnahmen und Ausgaben von jeweils drei Milliarden DM vorsieht. Davon soll gut die Hälfte (1,6 Milliarden DM) aus dem weltweiten Verkauf von rund 40 Millionen Eintrittskarten gedeckt werden.

Bislang hat die Expo GmbH die Deutsche Telekom und den Computerhersteller Siemens-Nixdorf (SNI) als sogenannte World Partner gewonnen. Diese Unternehmen stellen jeweils mindestens 30 Millionen DM zu Verfügung. Dafür dürfen sie mit dem Expo-Logo werben und auf dem Weltausstellungsgelände Branchenexklusivität für sich beanspruchen. Daneben stehen der US-Softwareproduzent Informix sowie die Deutsche Bahn AG und die Lufthansa auf der Sponsorenliste.

Verhandlungen gibt es nach Auskunft Volks derzeit mit dem Daimler-Benz-Konzern, Volkswagen, Coca Cola, Preussag, Asean Brown Boveri (ABB), fünf deutschen Brauereien und der Duales System Deutschland GmbH, die Müll mit dem grünen Punkt entsorgt. Insgesamt habe sich das Engagement deutscher Firmen für die Weltausstellung unter dem Motto „Mensch – Natur – Technik“in den zurückliegenden Monaten deutlich verstärkt.

Die Expo-Gesellschaft führt derzeit mit rund 150 Firmen Gespräche über Beteiligungsmöglichkeiten. Darunter seien Unternehmen aus aller Welt. Der Hauptbeitrag müsse aber aus der deutschen Wirtschaft kommen, die die Expo als eine „Olympiade der Ideen“begreifen solle.

Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hatte Ende Mai zum zweiten Mal Vertreter führender deutscher Unternehmen nach Bonn eingeladen, um die Wirtschaft stärker für die Expo zu motivieren. dpa