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FHW gibt klein bei

■ Als letzte unterzeichnet die Fachhochschule den Rahmenvertrag

Das Kuratorium der Fachhochschule für Wirtschaft (FHW) hat gestern dem Finanzierungsvertrag mit dem Land zugestimmt. Die Fachhochschule hatte sich als einzige Einrichtung in Berlin gegen den von Wissenschaftssenator Peter Radunski (CDU) vorgelegten sogenannten „Rahmenvertrag für die Hochschulen“ gestellt. Die FHWlerInnen vertrauten nun aber auf neue Finanzzusagen von Wissenschaftsstaatssekretär Erich Thies (CDU).

In der Fachhochschule waren zuletzt wilde Gerüchte von einer „feindlichen Übernahme“ durch die Karlshorster Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) umgegangen. In der FHW hatte man befürchtet, durch den rigiden Sparkurs im Hochschulvertrag quasi abgewickelt zu werden. Oder, bei Verweigerung des von Radunski als zukunftsweisend gelobten Vertrags, von der FHTW geschluckt zu werden.

Staatssekretär Thies und FHW- Rektor Jürgen Kunze überraschten das Kuratorium gestern mit einer frischen Meldung. In „harten Verhandlungen“ hätte sich die Senatsseite auf Zusagen festlegen lassen, hieß es. Dies werde nun dem Vertrag als „Protokollerklärung“ hinzugefügt. Danach erhält die FHW bis zum Jahr 2000 zusätzlich rund vier Millionen Mark über die im Vertrag vereinbarten Zuschüsse hinaus. Ab 2001, wenn der Vertrag verlängert werden soll, werde man den „Plafonds“, den vertraglich fixierten Grundbedarf der FHW, um 2,8 Millionen erhöht in den Vertrag einarbeiten.

„Die Vorlage ist eine Frechheit, aber eine Überlebensgarantie bis 2000 – und eine Entwicklungsgarantie darüber hinaus“, warb Rektor Kunze um Zustimmung. Der Lehrbeauftragte Jürgen Wituschek beklagte den Zeitdruck. Er forderte abzuwarten, ob das Abgeordnetenhaus den Vorgaben des Senators Folge leisten werde.

Staatssekretär Thies konnte nicht erläutern, woher die zusätzliche vier Millionen Mark kommen sollten. Letztlich kämen nur andere Bereiche des Hochschuletats in Frage, kündigte Thies an. „Die Hochschulen wissen davon noch gar nichts“, sagte der Wissenschaftsstaatssekretär. mf

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