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Safer GAL

■ Grünes Konzept schlägt für die Stadtteile „Sicherheitskonferenzen“vor

Ist innere Sicherheit begrünbar? Die Antwort der GAL lautet: Ja. Mit einem eigenen Konzept reagieren Bürgerschaftsfraktion und Spitzenkandidatin Krista Sager nun auf die Ankündigung von Bürgermeisters Henning Voscherau (SPD), das Thema zum „Knackpunkt“etwaiger Koalitionsverhandlungen machen zu wollen.

Herzstück des umfangreichen Papiers, das als Antrag in die Bürgerschaft eingebracht werden soll, ist die Einführung von „Sicherheitskonferenzen“nach Potsdamer Vorbild. „Kompetente Moderatoren“sollen „Menschen und gesellschaftliche Kräfte in den Stadtteilen zusammenführen“. Auf diese Weise könnten „kompromißfähige Lösungsansätze zur Kriminalitäts-prävention“entwickelt und ein „konstruktiver Streit“gefördert werden. Anders als Voscherau, der im Februar in der Bürgerschaft einen „Obrigkeitsstaat“forderte, wolle die GAL in Quartieren wie St. Georg oder Schanzenviertel Dialoge anbieten und „integrieren statt ausgrenzen“.

Die vielen anderen Einzelmaßnahmen im grünen Konzept haben fast alle eines gemeinsam: Sie kosten Geld. Sie reichen von flächendeckendem „gewaltfreien Konflikttraining“für BürgerInnen über „Deeskalationsangebote“für Jungen ab vier Jahren und zusätzliche SozialpädagogInnen an den Schulen bis zu Aufsichtspersonal und Notrufeinrichtungen im Öffentlichen Nahverkehr.

Die HamburgerInnen müßten außerdem stadtteilnah und differenziert „über die tatsächliche Bedrohung“aufgeklärt werden. Statt „Ohnmacht“müsse „bürgerliches Engagement für das eigene Wohnumfeld“entstehen. Um die Ursachen der Kriminalitiät und nicht deren Folgen zu bekämpfen, müßten Armutsbekämpfungsprogramme,Jugendeinrichtungen und soziale Projekte vom Rotstift verschont bleiben. Alles andere käme langfristig ohnehin teurer. sim

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