: Wo der Landrat radelt
Die dritte VeloTour 97: Zwischen Maust und Burg eröffnet ein Stück Spree-Radfernwanderweg zwischen Flußarmen und Kanälen ■ Von Benno Koch
Hunderte Flußarme und Kanäle durchziehen den Spreewald. Neben der klassischen Kahnfahrt läßt sich die Landschaft kaum besser als im Fahrradsattel entdecken.
Etwa jede Stunde bringt uns die Bahn in rund 90 Minuten von Berlin-Lichtenberg nach Cottbus. Auf der verkehrsreichen Brücke der Bahnhofstraße überqueren wir zunächst die Gleisanlagen. Nach wenigen hundert Metern zweigt die Karl-Liebknecht-Straße ab, die uns zur Spree führt. An deren Ufer beginnt ein markierter Rad- und Fußweg nach Maust. Bevor wir später in Skadow den teilweise recht schmalen und auch sandigen Weg in Richtung Willmersdorf verlassen, lohnt am Anfang zunächst ein Blick auf die alte Spreewehrmühle und das benachbarte neue Wasserkraftwerk.
In Willmersdorf müssen wir über die autobahnähnliche B 97 in Richtung Neuendorf und folgen dann der Ausschilderung nach Maust. Hier beginnt der neu ausgebaute Radfernwanderweg nach Burg. Landrat Dieter Friese wird Morgen um 11.00 Uhr ab Maustmühle persönlich in die Pedale treten. Wer den Eröffnungsrummel nicht missen möchte, wird zwischen 9 und 10 Uhr vom Bahnhof Cottbus nach Maust geleitet. Von dort geht es zwischen den Peitzer Teichen hindurch – das modernisierte Kraftwerk Jänschwalde immer fest im Blick – in den gleichnamigen Ort. Der Weg führt dann durch das Erholungsgebiet Garoschke (Bademöglichkeit!) nach Turnow.
Auf dem alten Galgenberg erwartet uns eine flügellose Windmühle von 1860 samt benachbartem Storchenpaar. Entlang kleiner Kanäle erreichen wir den Spreedeich und fahren auf diesem für Autos gesperrten Weg in das geschäftige Burg. Lohnenswert ist sicherlich ein Blick auf die alten Eisenbahnwaggons am Bahnhof. Die erst 1970 stillgelegte Spreewaldbahn („Bimmelguste“) zwischen Burg und Cottbus hat inzwischen wieder ernstzunehmende Freunde gefunden, die sich in einem Förderverein zusammengeschlossen haben. Von Burg führt ein ausgeschilderter, gut ausgebauter und meist autofreier Weg nach Lübbenau, das wir nach gut 65 Kilometern erreichen. Von dort bringt uns etwa stündlich ein Zug zurück nach Berlin.
Abfahrt der Züge ab Berlin-Lichtenberg: RE ab 6.18 Uhr, IR ab 7.13 Uhr jeweils alle zwei Stunden.
Rückfahrt ab Lübbenau: RE ab 12.37 bis 20.37 Uhr sowie 21.43 und 23.43 Uhr, IR 13.42 bis 19.42 Uhr jeweils alle zwei Stunden.
Empfehlenswerte Karten: „Rund um den Spreewald“, 1:60.000, Stadt & Land Vertrieb und ADFC-Radtourenkarte Nr. 9 „Brandenburg und Spreewald“, 1:150.000, Bielefelder Verlagsanstalt.
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