: Berlin-Kosmetik pleite
■ Konkursverwalter hofft auf Investoren. Scharfe Kritik an BvS
Das traditionsreiche Ostberliner Unternehmen Berlin-Kosmetic („Koivo“, „Indra“) ist pleite, ein Neuanfang scheint nach Angaben des Konkursverwalters aber nicht ausgeschlossen. Die rund 100 Beschäftigten der Marzahner Firma demonstrierten gestern gegen die ihrer Meinung nach verfehlte Politik der Treuhand-Nachfolgerin BvS, die den Ruin von Berlin-Kosmetik vorprogrammiert habe. Der inzwischen abgesprungene US-Unternehmer Raymond Learsy, der die Firma 1993 von der Treuhand übernommen hatte, habe weder den ohnehin überhöhten Kaufpreis von 38,5 Millionen Mark bezahlt noch seither einen Pfennig investiert. Der vom Gericht eingesetzte Konkursverwalter, Andreas Köhler, teilte gestern mit, er werde mit drei Interessenten aus dem In- und Ausland über eine Übernahme sprechen. Um wieder lieferfähig zu werden, brauche das Unternehmen zwei Wochen Zeit und rund 5 Millionen Mark. Köhler appellierte an die BVS, eine Zwischenfinanzierung zu bewilligen. Sie sei aber nicht am Erhalt der Arbeitsplätze interessiert, kritisierte Köhler. Auch der Senat sei jetzt gefordert, um eine Massenentlassung zu verhindern. ADN/taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen