■ Mit G 7 und G 8 auf du und du: Gestärkter Jelzin
Berlin/Denver (taz/dpa/AP) – Der russische Präsident Boris Jelzin tritt auf dem „Gipfeltreffen der acht“ in Denver gestärkt auf: Erstmals nimmt er als fast vollwertiges Mitglied am Treffen der Regierungschefs der sieben großen Industriestaaten (G 7) teil – das damit zum Gipfel der acht (G 8) wird. Davon können Staaten wie China oder Indien, die einen Wirtschaftsboom erleben, nur träumen.
Doch noch ist Rußland aus den Gesprächen über Finanz- und Währungsfragen ausgeschlossen. „Der Rubel ist nicht frei konvertierbar, also warum sollten wir an der Diskussion jetzt schon teilnehmen?“ versucht Jelzins Sprecher Sergej Jastrschembski diesen feinen Unterschied vorerst klein erscheinen zu lassen. Doch Jelzins Ziel ist klar: „Ich will, daß im Dokument von Denver festgeschrieben wird, daß die G 7 sich in eine G 8 verwandelt“, verlangt der 66jährige Staatschef. Er will künftig auch an diesen Gesprächen teilnehmen – erst dann wird das Treffen auch faktisch zum G 8.
In diesen Gesprächen ohne Rußland wird es vor allem um Währungsstabilität und am Rande auch um den Euro gehen. Die G 7-Länder wollen dazu ein separates Statement erarbeiten.
Auch sonst geht es nicht nur um das neue Mitglied – vor allem zwei Konflikte werden den Gipfel beherrschen: Da ist einerseits die seit dem Bürgerkrieg im ehemaligen Zaire zutage getretene neue Rivalität zwischen den USA und Frankreich in Afrika. Frankreich setzt weiter auf Finanzhilfe von Regierung zu Regierung, während die Amerikaner ein marktwirtschaftliches Konzept verfolgen. Außerdem wird es erneut um die hohen japanischen Handelsüberschüsse gehen. urb
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