: Büros zu Wohnungen
■ Die GAL hat eine Idee, um leerstehende Büros in Wohnzimmer umzuwandeln
700.000 Quadratmeter leere Büroflächen rotten seit Jahren in Hamburg vor sich hin. Und das „in einer Stadt, in der Wohnungsnot, Armut und Obdachlosigkeit zunehmen“, empört sich die GAL-Bürgerschaftsabgeordnete Susanne Uhl. Dabei ließe sich leerer Büroraum kostengünstig in Wohnungen umwandeln, behauptet Uhl. Das belegt ein von ihr gestern präsentiertes Gutachten des Hamburger Planungsbüros Urban Attack zur „Umnutzung von Büroraum“.
Brandschutzauflagen, Belichtung, Lüftung, Sanitär- und Toilettenräume sowie Küchen müßten zwar neu installiert oder verbessert werden, weil im Wohnungsbau strengere Schutzvorschriften gelten. Doch der Umbau koste mit 1.800 Mark pro Quadratmeter weniger als Wohnungs-Neubau. Die GAL fordert jetzt eine flächendeckende Büro-Bestandsaufnahme und dann den Umbau. „Natürlich“, räumt Uhl ein, „müssen die Investoren dazu bereit sein“.
Genau das bezweifelt die Stadtentwicklungsbehörde. Zwingen könne sie niemanden, auch seien leere Bürogebäude besser abschreibbar als Wohnhäuser. Zudem würden die Mieten in den umgenutzten Büros explodieren: 5.000 Mark kostet der Quadratmeter Büro-Neubau im Schnitt. „Die werden auch umgelegt auf die Miete – zusätzlich zu den Umbaukosten.“Wenn aber jemand umnutzen wolle, verspricht Meyer, „legen wir ihm keinen Stein in den Weg“. hh
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