piwik no script img

■ MeinungenHoffnung

Einer der Gründe für das klägliche Scheitern des Bremer CSD sind die verhärteten Fronten zwischen den verschiedenen lesbischen und schwulen Gruppierungen. Seien es die „Autonomen“, die sich nicht vereinnahmen lassen wollen, oder aber Lesben, die sich gegen Sponsoring von in der Szene höchst umstrittenen Monatsblättern oder schwulen Saunaclubs wehren. Und überhaupt: Schwule sind auch Männer! Suspekte autonome Gruppen sind dann wiederum den Clubbesitzern ein Dorn im Auge und so weiter und so weiter und so weiter...

Angesichts solcher Querelen winken denn auch andere Sponsoren sehr schnell ab, obwohl gerade Schwule als „potente“Kunden gehandelt werden. Geld ist aber nötig, um auch dem veränderten CSD-Ritus gerecht zu werden. Schon lange reicht ein an den Autolautsprecher gehaltenes Megaphon nicht mehr aus, um die Menge in musikalische Hochstimmung zu bringen. Prunkwagen sind der Knüller, mit Verstärkeranlagen, die mich um mein Trommelfell bangen lassen. Auch wenn es das zarte Pflänzchen „Queer Identity“im rauhen Norden etwas schwerer haben sollte als in anderen Metropolen, es wird wachsen... Silvi Schmidt

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen