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Unglaubliche Abstürze

Hamburg/Belgrad (dpa) – Aus 10.000 Metern Höhe abstürzen und überleben? Schon nach 600 Metern im freien Fall erreicht ein menschlicher Körper die Höchstgeschwindigkeit von 190 bis 200 Stundenkilometern. Dennoch gibt es schier unglaubliche Beispiele von Menschen, die allen Gesetzen der Physik Hohn sprechen.

Zum Beispiel Vesna Vulovic: 1972 explodierte eine jugoslawische Linienmaschine in 10.000 Metern Höhe, 27 Menschen kamen ums Leben. Vulovic überlebte nur, weil das Flugzeugheck, in dem sie sich befand, trudelnd auf einen Steilhang aufschlug und dann noch ein paar hundert Meter „weiterhüpfte“. Vulovic wurde wie ein Geschoß auf die tiefe, weiche Schneedecke geschleudert.

Zum Beispiel der Segelflieger Heinz Scheidhauer aus Castrop- Rauxel: Er war am 6. August 1938 von einer Gewitterfront in damals noch für unerreichbar gehaltene Höhen gerissen worden. Das Segelflugzeug wurde vom Hagel zerschlagen – Scheidhauer versuchte sein Glück mit dem Fallschirm. Wie hoch er wirklich gewesen war, weiß er nicht. Bewußtlos fanden ihn später Bauern.

Zum Beispiel der argentinische Leutnant Abel Sintora. Den trug eine Gewitterwolke vor 30 Jahren unweit Cordobas auf 6.500 Meter Höhe. Dann verlor er die Besinnung. Sein Luftdruckschreiber bestätigte später einen unfreiwilligen „Rekord“: 12.000 Meter hoch war sein Segler geschleudert worden, ehe die beiden Tragflächen abbrachen. Er erwachte erst wieder, als er im Sturzflug auf die Erde zuschoß. Fast mechanisch zog er den Steuerknüppel durch, die Maschine bekam in einem flachen Winkel Bodenberührung und wurde total zerstört. Der Pilot hatte lediglich Hautabschürfungen und Prellungen.

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