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Führt Ludwig Erhard Autofahrer in die Irre?

■ Verkehrssenator will Jafféstraße trotz Charlottenburger Bedenken umbenennen

Die Umbenennung eines Teilstücks der Charlottenburger Jafféstraße in Ludwig-Erhard-Straße wird nach Ansicht von Baustadträtin Beate Profé (Bündnis 90/Die Grünen) zu Verwirrung bei den Autofahrern führen. Sie lehnt die Umbenennung daher ab. Nun hat Verkehrssenator Jürgen Klemann (CDU) das Verfahren an sich gezogen.

Rechtlich sitzt Klemann am längeren Hebel: Zwar sind für Straßenumbenennungen die Bezirke zuständig, für überörtliche Straßen hat der Verkehrssenator allerdings ein Weisungs- und Eingriffsrecht. Zwischen Bezirks- und Senatsverwaltung ist auch umstritten, ob es sich überhaupt um eine Umbenennung oder nicht vielmehr eine Neubenennung handelt. Der Bezirk hält die – wegen der Messeerweiterung – um 150 Meter verlegte vierspurige Straße für die „Nachfolgerin“ der Jafféstraße. Im Hause Klemann hält man sie dagegen für eine neue Straße, die demzufolge auch neu benannt werden müsse. Derzeit trägt sie offiziell den Namen Straße 240, der Bezirk hat aber die Schilder „Jafféstraße“ angebracht. Der Fabrikbesitzer Benno Jaffé (1848–1923) war von 1901 bis 1918 Stadtrat und Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung Charlottenburg.

„Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, im Umfeld der Messe eine Straße nach dem Begründer der sozialen Marktwirtschaft zu benennen“, sagt Baustadträtin Profé. Über diesen Wunsch der Messegesellschaft habe es seit Monaten Gespräche und Briefwechsel gegeben. Mitte Mai hatte Verkehrssenator Klemann die Baustadträtin angewiesen, die Straßenumbenennung einzuleiten. Dies hatte Profé abgelehnt. „Die Jafféstraße ist als Verbindungsstraße zwischen Heerstraße und Messedamm bekannt“, erläutert sie. Die teilweise Umbenennung werde Autofahrer verwirren. Das kleine Teilstück, das nach der Umbenennung als Jafféstraße übrigbleibt, führt auf den Parkplatz der Deutschlandhalle und von dort auf die Autobahn. Klemanns Sprecher Klaus-Dieter Gröhler hält das Argument der Desorientierung für „vorgeschoben“. „Die Autofahrer werden sich daran gewöhnen“, meint er. Klemann will die Umbenennung am 30. August während der Funkausstellung vornehmen. win

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