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Kahlschlag bei TLG

■ 120 Mitarbeiter sollen 1997 gehen

Bei der Treuhand Liegenschaftsgesellschaft (TLG) sind in der vergangenen Woche vier von insgesamt elf Bereichsleitern entlassen worden. Die Stellen von rund 120 weiteren der derzeit 520 Mitarbeiter der Berliner Zentrale sollen nach Angaben des Betriebsrates Wilfried Jung noch in diesem Jahr abgebaut werden.

Die Sprecherin der TLG, Sabine Pentrop, wollte sich zu den Entlassungen der Bereichsleiter nicht äußern. Weiterer Abbau von Personal sei geplant, genaue Zahlen nannte sie aber nicht. Der Stellenabbau sei eine logische Folge davon, daß die TLG, die derzeit 60.000 Liegenschaften in den neuen Ländern verkaufen will, in einigen Jahren nur noch knapp 25.000 Immobilien verwalten werde.

Betriebsrat Wilfried Jung kritisierte die Entlassungen der Bereichsleiter. Diese seien nur möglich mit Zustimmung des Aufsichtsrates, der jedoch nicht befragt worden sei. Vielmehr habe der TLG-Geschäftsführer Thilo Sarrazin die Kündigungen allein ausgesprochen. Sarrazin, so Jung, sei ein „Autist, der nicht mit anderen redet, sondern rausschmeißt“. Die Folge ist laut Jung ein Klima der Angst.

Weiter beklagt Jung die geplanten Stellenreduzierungen bis zum Jahr 1999. Bis dahin sollen ihm zufolge aus der Zentrale jährlich rund 100 Arbeitsplätze gestrichen werden. Gudula Hörr

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