Alles gar nicht wahr?

■ betr.: „Visa für Vietnamesen nur gegen Schmiergeld“, taz vom 1.7. 97

Berichterstatter haben sich auf falsche Informationsquellen gestützt, so daß ihre Berichte der Tatsache in keiner Weise entsprechen. [...]

In der Empfangshalle unserer Botschaft wurden alle Formalitäten, Konsulargebühren, Sprechstunden et cetera. für Konsularbeiten bekanntgegeben. Den sogenannten „Dienstleistungsbüros“ ist der Zugang zu der Annahmestelle konsularischer Anträge verwehrt.

Antragsteller müssen persönlich in der Botschaft vorsprechen, es sei denn, ihr Anliegen kann durch Vertretung erfolgen. Dazu braucht der Vertreter eine ordnungsgemäße Vollmacht.

Uns ist bekannt, daß einige Büros gefälschte Papiere für die arglosen Vietnamesen besorgt haben und noch behaupten, diese Papiere seien von der Botschaft ausgestellt. Die Senatsverwaltung für Inneres war davon informiert.

Wir arbeiten auch gut mit den Gerichten, Ausländerbehörden und Standesämtern zusammen, um diesen kriminellen Banden das Handwerk zu legen.

Den Mitarbeitern ist strengstens untersagt, Gelder außer Konsulargebühr, anzunehmen. Für Konsulargebühren gibt es Quittungen.

Sollte es Beweise für die Annahme von Bestechungsgeldern durch unsere Mitarbeiter geben, wäre ich Ihnen für die Lieferung sehr dankbar.

In anderem Fall müßte ich leider feststellen, daß die Unterstellungen in den Berichten Ihrer Zeitung eine böswillige Verleumdung darstellen, die strafrechtlich verfolgt werden könnte.

[...] Nguyen Huu Trang, Botschaftsrat, Leiter der Außenstelle,

Botschaft der Sozialistischen

Republik Vietnam

Anmerkung: Die Redaktion hat gewissenhaft recherchiert und bleibt bei ihrer Darstellung.