: Die Qual mit der Wahl
■ Das Nordelbische Kirchenamt in Kiel hält die Synoden-Wahl für ungültig
Teile der Synode der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (NEK) müssen eventuell neu gewählt werden. Das Kirchenamt in Kiel hält die Wahl zur „Kammer der Dienste und Werke“vom 5. Juni für ungültig, sagte Sprecher Ocke Peters gestern.
Die Synodenpräsidentin Elisabeth Lingner hätte nicht gewählt werden dürfen, so Peters. Denn die wegen ihrer Position zur Gleichstellung von Schwulen und Lesben umstrittene Lingner war von ihrem Kirchenkreis Blankenese nicht in die Synode berufen worden. Also kandidierte sie als Mitarbeiterin des Amtes für Öffentlichkeitsdienst. Kritiker werfen Lingner vor, zu Unrecht über die Liste gewählt worden zu sein. Schließlich habe sie wenig mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun. Schon vor der Wahl habe das Kirchenamt bezweifelt, ob Elisabeth Lingner zu recht auf der Liste stehe, teilte das Amt gestern mit.
Ob die Abstimmung wiederholt wird, muß die Synode selbst entscheiden. Die 140 Mitglieder werden bei ihrer ersten Sitzung im September darüber beraten. Bei einer neuen Abstimmung könnte Lingner ihr Amt wieder verlieren. Nach Ansicht des Kirchenamtsmuß außerdem die Wahl für acht hauptamtliche Mitarbeiter aus dem Sprengel Schleswig wiederholt werden. Hier hatten KandidatInnen nach der Abstimmung erklärt, ihr Mandat nicht anzunehmen.
In Kirchenkreisen hieß es gestern, mit der Entscheidung des Kirchenamts seien neue Konflikte vorprogrammiert. Denn im September wird sich die bisherige Präsidentin Lingner (57) vermutlich erneut um das Amt bewerben – und vermutlich auch wieder gewählt werden. lno/taz
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