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Stellungnahme - betr.: "Kleinkrieg zu Lasten der Junkies", taz vom 19./20.7.1997

Als direkt angesprochener Mitarbeiter des DROB INN möchte ich zu den Vorwürfen von Michael Mach und der taz hamburg kurz Stellung nehmen.

Michael Mach behauptet, die Beratung im DROB INN sei schlecht. Dazu möchte ich anmerken, daß Beratung immer ein individuelles Beziehungsangebot ist, bei dem es durchaus normal ist, daß der eine oder andere Klient mit dem einen Berater besser zurechtkommt als mit dem anderen. Genauso ist es normal, daß KlientInnen aus anderen Drogenberatungsstellen zu uns in die Beratung kommen, weil sie sich dort schlecht beraten fühlen. Das DROB INN kann sich trotz der Verleumdungskampagnen von Michael Mach und taz hamburg vor Beratungsnachfrage kaum retten. Trotzdem muß die Qualität der Beratung nicht darunter leiden. Ich kann für meine Beratungstätigkeit jedenfalls sagen, daß ich fast ausschließlich positives Feedback bekomme. Leider hat sich Michael Mach durch seinen Verstoß gegen unsere Hausregeln um die Möglichkeit gebracht, von mir beraten zu werden. Ich hätte es gerne versucht. Unser Ansatz ist nämlich der der Akzeptanz und der Wertschätzung, womit ich Silke Mertins Vorwürfe, einem Junkie glaube man nicht unbedingt, wenn sein Wort gegen das von Sozialarbeitern steht, aufs schärfste zurückweisen möchte.

Es ist schön für Michael Mach, daß er bei Herrn Bossong (und damit offensichtlich auch bei der taz hamburg) ein offenes Ohr für seine Probleme gefunden hat. Nicht, daß ich an der Qualifikation von Herrn Bossong als Berater zweifle (obwohl er „nur“Sozialwissenschaftler ist), nur wäre m.E. der HHer Drogenpolitik mehr gedient, wenn der HHer Drogenbeauftragte seine kostbare Zeit verstärkt zur Auseinandersetzung mit inhaltlicher Kritik von seiten der Drogenhilfeeinrichtungen nutzt, statt unsere KlientInnen „in Watte zu packen“.

Martin Wams, Drogenberater, DROB INN

Betr.: „Kuchen mit Plastikaroma“, taz hamburg vom 17.7.1997

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