: Extrem-Sponsoring
Neulich haben wir noch gelacht. Da wurde in der Kino-Komödie Wilde Kreaturen die nicht besonders einträgliche Seeschildkröte eines Tierparks von Bruce Springsteen gesponsert. So weit von der Realität entfernt ist das nicht. Die gepanzerten Reptilien in Hagenbeck werden zwar noch in Ruhe gelassen, doch dafür sind jetzt die ebenfalls nicht besonders einträglichen Vasen im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe dran. In der ostasiatischen Abteilung des Hauses können zukünftig Unternehmen gegen 55.000 Mark über drei Jahre eine Patenschaft für ausgestellte Objekte übernehmen.
Die Schirmherrschaft dieser Unternehmung, die mit Exponate suchen Paten ein drolliges Motto bekommen hat, übernimmt der Ostasien-Korrespondent Winfried Scharlau; eine Marketingfirma besorgt die Koordination. Durch die bundesweit einmalige Aktion tun sich ganz neue Möglichkeiten des Kultursponsoring auf. Zum Beispiel, so die verantwortliche Marketingfirma: „Produktwerbung neben Ming-Vasen, Sektempfänge zwischen Tang-Pferden“. Oha! Und das alles ist überhaupt kein Witz.
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