: Hochwasser enteignet Hausbesitzer
■ Die Flutkatastrophe weitet sich aus. Entlang der deutsch-polnischen Grenze drohen weitere Dämme zu brechen
Frankfurt/Oder (AP/dpa/taz) – Eine neue Flutwelle hat die Lage im brandenburgischen Hochwassergebiet dramatisch verschärft. Das Oderbruch wird immer mehr zum Krisengebiet. Die Gefahr von Deichbrüchen nahm gestern stündlich zu. Südlich von Frankfurt war gestern morgen wiederum der Deich an zwei Stellen auf jeweils 30 beziehungsweise 70 Meter Länge gerissen. Von heute an will die Bundeswehr bei ihrem Hilfseinsatz weiter aufrüsten: Zur besseren Beobachtung werden Tornadoflugzeuge eingesetzt; sie sollen mit ihren Kameras auch nachts Deichrisse oder -brüche erkennen können.
Im Oderbruch versuchten die HelferInnen, den Damm bei Hohenwutzen mit Reisig und Sandsäcken zu befestigen. Ein sogenannter Schlafdeich wurde zusätzlich als Wall gegen das Hochwasser auf 8,50 Meter erhöht. Bis zum Nachmittag wurden rund 2.400 Menschen evakuiert. Auch 17.000 EinwohnerInnen von Slubice, der Nachbarstadt von Frankfurt, verließen gestern ihre Häuser. Eine Sprecherin des Katastrophenschutzes sagte, es sei völlig ungewiß, ob die Deiche halten. Erfreulichere Neuigkeiten gibt es aus Breslau: Nach Angaben des polnischen Regierungssprechers Pomes hat sich die Lage stabilisiert. Die Aufräumarbeiten hätten begonnen, die Trinkwasserversorgung bessere sich. Nach heftigem Regen hatte eine weitere Flutwelle Breslau passiert, ohne größere Schäden anzurichten. Inzwischen haben sich Bundesinnenminister Kanther (CDU) und sein polnischer Amtskollege Miller auf eine engere Kooperation beim Hochwasserschutz geeinigt. Tagesthema Seiten 2 und 3
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