■ Algerien: Bücher zum Weiterlesen
Das Buch des langjährigen ARD-Korrespondenten in Algier, Samuel Schirmbeck, ist ein Abfallprodukt der TV- Arbeit des Autors – doch damit kein schlechtes, denn Schirmbeck kennt sich sehr genau aus. Er berichtet dezidiert über seine Arbeit und Ängste vor Ort. Weniger die Analyse ist entscheidend – sie fehlt aber nicht gänzlich –, sondern die genaue Beschreibung. Ein Lektor, der das eine oder andere Kapitel des Fernsehmannes redigiert hätte, wäre allerdings schon hilfreich gewesen.
Samuel Schirmbeck, „Hinter den Schleiern von Algier“, Hoffmann und Campe, Hamburg, 431 Seiten, 44 DM
Die algerische Trotzkistin und Vorsitzende der oppositionellen Arbeiterpartei gibt in einem langen Interview Auskunft über ihre Vorstellungen darüber, wie die Demokratisierung in Algerien vonstatten gehen könnte – unter Einbeziehung der Islamisten. Wer kein Französisch kann, muß nur bis Herbst warten. Dann soll die deutsche Ausgabe des Buches erscheinen.
Louisa Hanoune, „Une autre voix pour l'Algérie“, Éditions la Découverte, Paris, 255 Seiten, 120 FF
Die nach Paris geflohene algerische Journalistin beschreibt in ihrem ersten Roman das Leben einer Algerierin unter – werdenden – Islamisten vor dem „kalten Putsch“ 1991. Dem teilweise autobiographischen Buch ist eine baldige deutsche Übersetzung zu wünschen.
Leila Marouane, „La fille de la Casbah“, Éditions Julliard, Paris, 210 Seiten, 99 FF
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