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190 Millionen Menschen ohne Job

■ Situation auf dem flachen Land alarmiert chinesische Regierung. US-Gesandte: Chinas WTO-Beitritt zweifelhaft

Peking (AFP) – Die rasch steigende Arbeitslosigkeit wächst sich in China zum größten wirtschaftlichen Problem aus. Nach den jüngsten Daten des Landes waren am Ende des ersten Quartals 1997 in Chinas Städten 15,5 Millionen Menschen arbeitslos. Dies entspricht einer Quote von 7,5 Prozent. Im Vorjahreszeitraum waren es hingegen nur drei Prozent. Auf dem Land sieht es noch düsterer aus. Hier betrug die Arbeitslosenquote im ersten Quartal 34,8 Prozent; 175 Millionen Menschen waren ohne Arbeit. Ein Grund für die vielen neuen Arbeitslosen ist die Tatsache, daß mit den marktwirtschaftlichen Reformen viele Arbeiter aus zusammengebrochenen Staatsbetrieben entlassen wurden.

Chinas Regierung bezeichnete in ihrem offiziellen Monatsbericht die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit als das wichtigste ökonomische Ziel. Erfolgreiche Firmen sollen Filialen auf dem Land errichten. Eine weitere Maßnahme zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit ist nach offizieller Einschätzung die Schaffung kleinerer Privatunternehmen.

Breite Zustimmung zur Aufnahme in die Welthandelsorganisation WTO in diesem Jahr ist nach Angaben von Regierungsvertretern der USA unwahrscheinlich. Während Beitrittsverhandlungen in der vergangenen Woche habe China lediglich stückweise Zugeständnisse gemacht, hieß es in der New York Times. Man habe gehofft, China würde anbieten, seine Märkte zu öffnen und ausländische Wettbewerber zuzulassen.

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